Unlängst wurden in der Seege-Niederung am Kleinen Gartower See zwei „Entdeckertouren“ offiziell eingeweiht – der „Kleine Kunstweg“ und der Rundweg „Von Bibern, Seeadlern und Jahrhundert-Hochwassern“. Eben jene Jahrhundert-Hochwasser in den vergangenen Jahren sind es es auch, die fortwährend eine große Klammer zwischen Kunst und Natur bilden: 

Der „Kleine Kunstweg“ leitet Interessierte zu Skulpturen, die vor Jahren im Rahmen der so genannten „Feldversuche“ vom Westwendischen Kunstverein (WWK) initiiert worden sind. In der einzigartigen Landschaft der Seege-Niederung finden sich Skulpturenprojekte von sechzehn internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Viele der Skulpturen spielen mit dem Thema Werden und Vergehen, andere verändern unsere Wahrnehmung auf sie, wenn sich die Wasserstände verändern. 

Der zweite als Rundweg konzipierte Pfad löste den ehemaligen und in die Jahre gekommenen Biberlehrpfad ab. Zudem war es das Ziel, den sehenswerten Seeadlerturm bei Nienwalde zu integrieren und über das Hochwasssergeschehen zu informieren. Seeadler und Biber, beides auch Hochwasser-Profiteure, lassen sich mit etwas Glück während des Rundgangs beobachten. 

Doch nicht nur Kunst und Kultur verbanden die Hochwässer der letzten Jahre, auch ganz unterschiedliche Institutionen arbeiteten dadurch bei der Konzeption und Umsetzung zusammen: So stellte die Verwaltung des Biosphärenreservats das Grundlayout der Schautafeln zur Verfügung, begleitete die Entwicklung des großen Rundwegs fachlich und finanzierte das Projekt maßgeblich. Der WWK arbeitete Texte für die Kunsttafeln aus, überließ Bildmaterial und unterstützte das Vorhaben ebenso finanziell. Die Gemeinde Gartow und die Samtgemeinde sorgten für (Bau-)Materialien, Aufstellung und zusätzliche Gelder. Samtgemeinde-Bürgermeister Christian Järnecke freute sich über die „ungewöhnliche und erfolgreiche Kooperation derart unterschiedlicher Institutionen in einem Projekt“.  Dr. Franz Höchtl betont vor allem den Bildungsaspekt der Lehrpfade, welche die Besonderheiten einer „der schönsten Landschaften des Biosphärenreservates“ vermitteln und erlebbar machen.

Sowohl der „Kleine Kunstweg“ als auch der Rundweg „Von Bibern, Seeadlern und Jahrhundert-Hochwassern“ starten – bewusst so gewählt – am bekannten Gartower „Zehntspeicher“, der gerade durch die Gräflich Bernstorff’schen Betriebe und den WWK umgestaltet wird. Parkplätze finden sich davor oder gegenüber auf dem Parkplatz in Quarnstedt neben der Einfahrt zum Ruheforst.